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Yard Management System nach Maß

Auf ihrem Dashboard hat Marina Schmeiser dank des YMS von Wöhrl stets den Überblick. Foto: U. Matthias/Wöhrl
Rüdiger Wöhrl

Yard Management Systeme integrieren die Werkslogistik als weitgehend digitalisiertes Bindeglied in die Supply Chain. Jedoch werden die darin liegenden Potentiale bei Angeboten ‚von der Stange‘ oftmals nicht ausgeschöpft, weil sie mit den spezifischen Bedingungen vor Ort nicht harmonisieren. Abhilfe schaffen hier individualisierte KI-basierte Lösungen, die sich passgenau einfügen. Ein solches System hat die Rüdiger Wöhrl GmbH jetzt in Hagen bei Waelzholz installiert.

Zentrale Aufgabe eines Yard Management Systems ist eine effektive Beschleunigung der intralogistischen Prozesse bei gleichzeitig minimierter Fehleranfälligkeit. Um diese Anforderung zu erreichen, wird zunächst weitgehend auf den Ausstoß von Papier verzichtet. Ausnahmen bilden der immer noch erforderliche Lieferschein und gegebenenfalls eine Anfahrtsskizze für ortsunkundige Fahrer. Ziel ist eine möglichst vollständige Digitalisierung und Automatisierung der Vorgänge, die auf diese Weise in Echtzeit in das System eingespeist und verarbeitet werden können.

Fehlerminimierung

Eine typische Fehlerquelle bei allen digitalen Systemen bleibt die Mensch-Maschine-Schnittstelle. Dies gilt insbesondere in der Werkslogistik, wo der Lieferverkehr von Personal geleistet wird, das in der elektronischen Kommunikation überwiegend ungeschult ist. Ein Betrieb wie Hagen-Süd, von der Wälzholz GmbH & Co. KG, der Teil eines international aufgestellten Unternehmens ist, wird zudem von Fahrern aus ganz Europa angesteuert, die vielfach weder Deutsch noch Englisch sprechen.

Die erste Aufgabe für ein Yard Management System war hier also zunächst die Kommunikation mit unterschiedlich qualifizierten Fahrern der verschiedensten Muttersprachen zu ermöglichen. Diese müssen bei der Anmeldung genaue Direktiven erhalten, um bei den begrenzten Flächenkapazitäten im Werk reibungslose Abläufe zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen die Vorgänge rechtssicher dokumentiert und ausgewiesen und manche LKWs auch in eines der anderen Waelzholz-Werke in Hagen umgeleitet werden. Für diese Problemstellung hat Wöhrl eine weitgehend automatisierte Lösung gefunden.

Anmeldung in Muttersprache

Waelzholz ist ein familiengeführtes Unternehmen, das seit 1829 im Geschäft ist und heute mit 2.300 Mitarbeitern an mehreren Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien hochwertige kaltgewalzte Stahlbänder und -profile produziert. Jede Verladestation fungiert da als Bindeglied in unterschiedlichsten Lieferketten und muss entsprechende Begleitdokumentationen erstellen und weitergeben. Allein am Stammsitz im Werk Hagen Süd werden täglich bis zu 100 LKW aus aller Herren Länder abgefertigt.

„Uns war wichtig, dass die Fahrer in ihrer Muttersprache kommunizieren können und der Vorgang weitgehend automatisiert und digitalisiert wird“, erklärt Marina Schmeiser, Projektmanagerin Logistik und Versand bei Waelzholz. „Damit eliminieren wir die wesentlichen Fehlerquellen beim Einchecken, reduzieren die Verweildauer der LKWs auf dem Gelände und sorgen damit für mehr Effizienz im gesamten Werksverkehr.“

Für solche Fälle wurden die multilingualen Anmeldesysteme der Rüdiger Wöhrl GmbH entwickelt, die sich für 14 verschiedene Sprachen einrichten lassen. Die Fahrer wählen dann gleich zu Beginn ihre Muttersprache aus und folgen den Anweisungen. Vorab zugewiesene Barcodes, RFID-Karten oder biometrische Daten werden erfasst und mit der Datenbank abgeglichen. Zudem wird das Kennzeichen automatisch erkannt und in das System eingespeist. Am Terminal muss der Fahrer das Kennzeichen bestätigen oder ggf. korrigieren. Sollten Probleme auftreten, kann per integrierter VoIP-Sprechstelle die Zentrale kontaktiert werden.

Zur Orientierung bekommt der Fahrer auf dem Touchscreen der Anmeldesäule einen Plan des Werksgeländes angezeigt, der den genauen Weg zur Be- oder Entladestelle markiert. Auf Wunsch wird dieser Plan ausgedruckt oder dem Fahrer auf sein Smartphone gesendet.

Individuelle Lösung

Die Anmeldung am Terminal ist ein entscheidender Vorgang für die weiteren Prozesse der Werkslogistik. Denn erst wenn die Identität des Fahrers und die Ladung, bzw. des von ihm belieferten Kunden feststehen, lassen sich Verkehrsführung und Rampen-Management effizient organisieren. Auf der anderen Seite können Fehler bei der Anmeldung zu Verzögerungen im ganzen Werk führen. Wöhrl hat die Fehlerquellen weitgehend minimiert, indem eventuelle Bedienfehler durch die Fahrer bei der Programmierung der Software schon einkalkuliert wurden.

Die Zufahrten sind jetzt mit vollautomatischen Schranken gesichert, die sich erst öffnen, wenn der Fahrer die erforderliche Anmeldung vollzogen hat und das System das Kennzeichen seines Wagens erkennt und einem gespeicherten Vorgang zuordnen kann. Bei der Justierung von Entfernung und Geschwindigkeit wurde auf Erfahrungswerte zurückgegriffen, die sich nur vor Ort generieren lassen. Wie viel Zeit zum Beispiel bis zum Öffnen der Zufahrt vergehen darf, damit ungeduldige Fahrer nicht schon den Wagen verlassen und zurück zum Terminal eilen, bevor die Schranke sich in Bewegung setzt.

Für Waelzholz das ausschlaggebende Argument, sich für das Yard Management System von Wöhrl zu entscheiden: „Besonders hervorzuheben sind die individuellen Lösungen, die uns das Yard Management System von Wöhrl bietet. Das Anmeldeterminal ist beispielsweise in der Lage, den Fahrer aufgrund seiner Eingaben zur richtigen Ladestelle inklusive Anfahrtsskizze an unserem weit verzweigten Standort in Hagen zu lenken“ so Schmeiser. Zuvor hatte es aufgrund begrenzter Flächenkapazitäten wiederholt Probleme mit fehl geleiteten LKW-Fahrern gegeben, die phasenweise den Werksverkehr behinderten. Diese Fehlerquelle konnte nun weitestgehend abgestellt werden.

KI-basierte Optimierung

Ermöglicht wird diese Anpassungsfähigkeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Diese kommt hier insbesondere bei der Spracherkennung und bei der Kennzeichenerkennung zum Tragen. Die KI-basierten Erkennungssysteme von Wöhrl zeichnen sich durch einen Genauigkeitswert von mehr als 95 Prozent aus und erfordern daher in der Regel nur die einfache Bestätigung des Kennzeichens durch die Fahrer. Das Kennzeichen wird vom System direkt einem bestimmten Kunden und einem Auftrag zugeordnet, letzterer ist wiederum mit der entsprechenden Ladestelle verbunden. Der Fahrer erhält so automatisch eine Anfahrtskizze zu der für ihn vorgesehenen Rampe, während im Lager die Order zur Materialbereitstellung eingeht.

Komplettiert wird das Yard Management System durch ein – ebenfalls von Wöhrl entwickeltes – Time Slot Management, das eine effektive Verzahnung mit dem gesamten Supply Chain Management gewährleistet. In Kombination mit Trackern vermag die KI automatisch die individuell vergebenen Zeitfenster anzupassen, falls ein LKW beispielsweise im Stau steht. Natürlich kann auch werksseitig in die automatisierten Vorgänge eingegriffen werden, um beispielsweise eine Priorisierung vorzunehmen.

Die für das Yard Management System von Wöhrl entwickelten Routinen lassen sich auch schnell an andere Bedingungen anpassen. Das will sich auch Waelzholz zunutze machen und weitere Werke mit dem System von Wöhrl ausstatten.

Quelle: www.ruediger-woehrl.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 15.11.2023 in Logistiklösungen, News (In- und Ausland).
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