Diese Prozesse eignen sich für TransportroboterAutomatisierung leicht gemacht


Viele Unternehmen wissen, dass die Automatisierung von Transportaufgaben mit mobilen Robotern die Effizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit maßgeblich verbessert. Doch oft fehlt eine konkrete Vorstellung davon, welche Prozesse für den Einsatz von Transportrobotern geeignet sind. Als einer der führenden Anbieter mobiler Robotik hat SAFELOG Best Practices zusammengestellt und in die Kategorien Pick, Move und Assemble eingeteilt.
Den mobilen Transportrobotern gehört die Zukunft. Die skalierbaren, flexiblen Fahrzeuge ersparen den Mitarbeitern in der Kommissionierung lange Wege, unterstützen die Werker in der Montage und übernehmen Transporte im Lager. „Die Vorteile sind vielen Unternehmen bewusst – was fehlt ist eine Vorstellung davon, welche Transportprozesse sich für eine Automatisierung mit mobilen Robotern eignen,“ erklärt Gérôme Stemmer, Director of Sales bei SAFELOG. Um auf Seiten der Interessenten das Verständnis für die Technologie zu steigern, hat SAFELOG drei Kategorien identifiziert, in denen sich die häufigsten Applikationen einordnen lassen:
- Pick
Unter dieser Rubrik sind alle Kommissioniervorgänge im Lager aufgeführt. Dabei sind die beiden Prinzipien „Ware zum Mann“ und „Mann-zur-Ware“ gleichermaßen berücksichtigt.
- Move
In diese Kategorie fallen alle Transporte einer Nutzlast, sei es auf einer Palette, in einer Gitterbox oder in einem Behälter. Das Material kann zum Beispiel vom Ende einer Produktionslinie zu einem Lagerregal gefahren werden oder Werkstücke werden durch die Fabrik bewegt und fließen dann in die Produktion ein.
- Assemble
Hier sind alle Anwendungen der mobilen Roboter in der Montage zusammengefasst. „Dieser Bereich wird derzeit verstärkt nachgefragt“, so Stemmer. „Die Unternehmen wollen sich vom starren Montageband trennen und setzen auf mobile Roboter, die als Montageplattform fungieren.“
SAFELOG realisiert im Jahr rund 100 Projekte und schickt dabei etwa 1.000 Geräte ins Rennen. Mittlerweile haben die Spezialisten aus Markt Schwaben über 5.000 mobile Roboter im Feld.
Im Folgenden sind sieben Anwendungsfälle von mobilen Robotern beschrieben und jeweils einer der drei Kategorien zugeordnet. „Es handelt sich hier um echte Use-Cases, die wir bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt haben“, versichert Stemmer.
# 01 (Pick): Ware-zum-Mann
Mit der Kommissionierung hat SAFELOG ein wichtiges Einsatzfeld für seine Fahrzeuge erschlossen. Bei der Varianten „Ware-zum-Mann“ versorgen mobile Roboter die Mitarbeiter in der Kommissionierzone mit Paletten und Behältern, aus denen die Ware gepickt wird. Der Vorgang wird punktuell mit patentierten Pick-by-Light- und Put-to-Light-Lösungen von SAFELOG überwacht. Dabei handelt es sich um eine Technik, die sich über Jahre bewährt hat. Fehlgriffe bei der Auftragsbearbeitung zeigt das System dem Werker an. Die Kommissionierung kann erst fortgesetzt werden, wenn der Fehler korrigiert wurde. Dahinter steckt eine konsequente Nullfehler-Strategie. Nach der Entnahme werden die leeren oder mit Restmengen befüllten Behälter von den Robotern zurück ins Lager transportiert.
# 02 (Pick): Mann-zur-Ware
Beim Prinzip „Mann-zur-Ware“ folgt der Mitarbeiter dem Roboter, der immer an den Stellen des Regals stehenbleibt, wo etwas entnommen und kommissioniert werden soll. Das Fahrzeug kann den Vorgang auch mit einem Pick-by-Beamer-System visuell unterstützen. Dabei wird überwacht, ob der Werker die Ware aus dem richtigen Fach entnimmt und im korrekten Fach wieder ablegt. Der Pick-Vorgang wird quittiert und das Gespann aus Roboter und Werker bewegt sich weiter in den nächsten Bereich. Der Mitarbeiter kann aber auch einer bestimmten Zone zugeordnet sein. In dem Fall kommt der Roboter zu ihm und bleibt wiederum an der Regalposition stehen, wo etwas entnommen werden muss. Der Mitarbeiter geht zum Fahrzeug, legt die zu kommissionierende Ware in einer Kiste ab, die auf dem Roboter steht und quittiert. Durch die gezielte Kommissionierung wird das nicht wertschöpfende Herumlaufen in den Gängen vermieden und der Mitarbeiter muss eine geringere Wegstrecke zurücklegen, was eine enorme ergonomische Entlastung darstellt.
# 03 (Move): Wiederkehrender Transport von der Quelle zur Senke
Die Quellen und Senken sind definiert und die Routen gesetzt. Bei dieser Anwendung werden die Stapler, die in den vergangenen Jahrzehnten das Bild im Lager geprägt haben, schrittweise abgelöst. Parallel wird die Arbeitssicherheit signifikant verbessert, denn wo Staplerfahrer unterwegs sind, entstehen zwangsläufig gefährliche Situationen – etwa, wenn ein Werker den Fahrweg kreuzt. Bei mobilen Robotern ist diese Gefahr durch den Einsatz von verschiedenen Sicherheitstechnologien gebannt.
# 04 (Move): Pufferzonen bei der Be- und Entladung
Die Arbeit der Roboter beginnt bereits im Wareneingang. Dort werden die LKW von einem Stapler entladen und die Paletten zu einer Übergabestelle gebracht, wo ein Mitarbeiter die Ware scanned und dadurch einen Transportauftrag für die mobilen Roboter auslöst. Diese verbringen die Ware unmittelbar in die nächste Pufferzone. Jeder Roboter weiß, was er geladen hat und wo er es abstellen beziehungsweise übergeben soll. Das Fahrzeug kann außerdem zusätzliche Informationen zum Transportgut erhalten wie beispielsweise das Gewicht der Ladung oder die Art des Ladungsträgers. Im Zuge einer Vertriebspartnerschaft mit dem Automatisierungsspezialisten Stäubli wird SAFELOG ab dem zweiten Quartal 2025 mit dem Modell FL1500 einen Gegengewichtsstapler im Programm haben, der die Ware für die Verladung bereitstellen und dabei einen Höhensprung von einer Plattform auf den Boden und umgekehrt darstellen kann.
# 05 (Move): Zusammenarbeit mit Wickler und Fördertechnik
Die Übergabestellen für die Ware sind unterschiedlich. So wird bei vielen Kunden die Ware von einem Schmalgangstapler übernommen und in einem Hochregallager eingelagert. Oder der mobile Roboter bringt das Gut zu einem Lastenaufzug, wo ein Höhensprung in ein anderes Stockwerk stattfindet. In anderen Anwendungen bildet SAFELOG im Versandbereich mit dem mobilen Roboter die Schnittstelle zu einem Wickler, der die Ware auf der Palette automatisch für den Weitertransport verpackt und sichert. Danach übernimmt ein anderes Fahrzeug das gewickelte Gut und bringt es in die Verladezone.
Die Fahrzeuge übergeben das Transportgut an die Fördertechnik oder die unterschiedlichen Lager des Kunden. Dabei werden die mobilen Roboter bei Bedarf mit statischen oder bewegten Sonderaufbauten wie beispielsweise Höhenadaptern ausgestattet, mit denen sie Paletten über die integrierte Hubhöhe hinaus stemmen können, was bei den Bestandsanlagen des Kunden manchmal notwendig ist. So lässt sich das Gut problemlos einlagern oder an die Fördertechnik übergeben, auch wenn das mit einem Standardfahrzeug wegen der fehlenden Hubhöhe nicht möglich gewesen wäre.
# 06 (Move): Bestands-Trolleys einbinden
Die Fahrzeuge von SAFELOG lassen sich beim innerbetrieblichen Transport auch zusammen mit Trolleys nutzen. Bei dieser Applikation kommen die schleppenden Fahrzeuge zum Einsatz, die im Vergleich zu den aushebenden Modellen bei der Hardware im Stückpreis günstiger sind. Mit dieser Konstellation werden viele Anwendungen vor allem im Automotive-Bereich dargestellt. Meist lassen sich die Bestands-Trolleys des Kunden verwenden, die zuvor für manuelle Prozesse genutzt wurden, die dann durch einen automatisierten Prozess mit mobilen Robotern abgelöst werden. Die Trolleys werden dazu auf der Unterseite mit einer Schnappfalle ausgestattet, in die der Roboter mit einem ausfahrbaren Pin hineinfahren kann. Mit dieser einfachen und robusten Technik lässt sich das schleppende Fahrzeug mit einem oder mehreren Trolleys koppeln.
Bei manchen Kunden ist der Einsatz von sperrigen Trolleys nicht möglich, weil der Platz fehlt. In diesem Fall rüstet SAFELOG die mobilen Roboter mit einer Plattform aus, auf der dann Paletten oder Gitterboxen für den Transport abgestellt werden können. Die Fahrzeuge sind üblicherweise mit einem omnidirektionalen Antrieb ausgestattet, können sich auf der Stelle drehen und so die Ware auch dann andienen, wenn es eng zugeht.
# 07 (Assemble): Montagelinien
Nicht zuletzt unterstützen die Fahrzeuge von SAFELOG die Montage. Die mobilen Roboter lösen dabei das klassische, verkettete Montageband ab und fahren flexibel durch die Linie. Der Roboter kann Punkte überspringen oder vom Standardkurs abweichen, um das Werkstück zum Beispiel in eine Montagebox, eine Prüfkammer oder eine Lackierkammer zu verbringen. Wird zum Beispiel in der Prüfkammer ein Defekt des Transportgutes festgestellt, wird das Produkt wieder aufgenommen und zu einem Nacharbeitsplatz verbracht. Hier lassen sich praktisch alle Anforderungen des Kunden problemlos umsetzen.
Ebenso können die Fahrzeuge mit ihren Aufbauten in eine Roboterzelle einfahren, in der Montageschritte durchgeführt werden. Dabei kann der mobile Roboter mit dem Werkstück während des Prozesses in der Zelle stehen bleiben, oder er stellt es dort ab und wartet draußen. Speziell in der Montage werden mobile Roboter erhöht nachgefragt. Viele Firmen wollen ihre starren Montagelinien endlich aus den Hallen verbannen und durch mobile Roboter ersetzen, mit denen sich flexible Arbeitsplätze anfahren lassen.
Fazit
Die mobilen Roboter von SAFELOG lassen sich flexibel der jeweiligen Aufgabe anpassen und zudem beliebig skalieren. Reicht die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge für den Durchsatz nicht mehr aus, werden einfach weitere mobile Roboter in den Schwarm integriert. „Wir haben Kunden, die mit wenigen Fahrzeugen auskommen“, erzählt Stemmer. „Bei anderen sind mehrere hundert Roboter unterwegs.“
Quelle: www.safelog.de
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