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Zukunft der Intralogistik gestalten

Steffen Bersch, Vorstandsvorsitzender des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik im Gespräch. SSI Schäfer.
VDMA Interview

Seit einem Jahr steht Steffen Bersch, CEO der SSI Schäfer Gruppe, dem VDMA-Fachverband Fördertechnik und Intralogistik vor. Ein guter Zeitpunkt, um mit ihm auf das erste Jahr zurückzuschauen und einen Ausblick auf 2023 zu wagen.

Herr Bersch, Ihr erstes Jahr als Vorsitzender des Fachverbands neigt sich dem Ende zu. Was waren 2022 Ihre persönlichen Highlights in diesem Ehrenamt?

Steffen Bersch: Das Zusammentreffen mit den Mitgliedern des Fachverbands ist jedes Mal ein Highlight. Auch wenn dies 2022 aufgrund von Corona häufig auf den digitalen Austausch begrenzt war. Man spürt einfach die Dynamik der Mitglieder, die die Fachverbandsarbeit aktiv gestalten und damit einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der Branche leisten.  

Hervorheben kann ich auch die IFOY TEST DAYS und das TEST CAMP INTRALOGISTICS, bei dem sich der Fachverband mit dem AGV Mesh-Up eingebracht hat. Mitglieder der Fachabteilung Fahrerlose Transportsysteme haben dabei zum zweiten Mal die Kommunikationsschnittstelle VDA 5050 einem Live-Test unterzogen. Die Halle 3 der Dortmunder Messe war im März 2022 der Innovations-Hot-Spot für die Intralogistik.  

Als Vorsitzender des Fachverbands nahm ich erstmals am Maschinenbaugipfel in Berlin teil, der 2022 auch endlich wieder in Präsenz stattfinden konnte. Dass Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck vor Ort waren, hat viel und notwendige Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen des Maschinen- und Anlagenbaus gelenkt. Hier konnte der VDMA wichtige Impulse setzen.  Weitere Messen und Branchenevents haben 2022 gezeigt, dass der persönliche Kontakt mit Kunden wichtig und die Branche voller Innovationskraft und Tatendrang ist, um Lösungen für die komplexen Anforderungen der Kunden zu entwickeln.  

Die Herausforderungen für die Unternehmen sind 2022 nicht weniger geworden. Wie auch in anderen Branchen müssen sich die Intralogistikanbieter in sehr dynamischen Zeiten behaupten. Wie sehen Sie die aktuelle Lage?

Steffen Bersch: Die Auswirkungen der aktuellen Krisen, vor allem seit Beginn des Ukraine-Kriegs, lasten schwer auf den Schultern von Anbietern und Kunden. Wir sehen Materialpreissteigerungen, Energieknappheit, Lieferengpässe und Arbeitskräftemangel – um nur einige zu nennen. Gleichzeitig hat Corona die Bedeutung der Logistik sichtbar gemacht und das hat in vielen Kundenbranchen für eine gestiegene Investitionsbereitschaft gesorgt, vor allem im Bereich Automatisierung. Das ist eine enorme Chance für unsere Branche, die sich zu einem Teil der kritischen Infrastruktur entwickelt hat. Die gestiegene Nachfrage zeigt sich auch in wirtschaftlichen Daten. Im Produktionsvolumen erreichen die deutschen Hersteller von Fördertechnik und Intralogistik allein in den ersten 3 Quartalen 2022 ein Plus von 6 Prozent.  

Neben den geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sehen wir einen Bürokratie-Tsunami, der auf uns zurollt. Beispielsweise sorgen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die neue Maschinenrichtlinie für erhebliche Herausforderungen bei den Unternehmern. Im Bereich Nachhaltigkeit ist die Nachhaltige-Batterien-Richtlinie ein Thema, die für viele Mitglieder des Fachverbands relevant ist. Die Richtlinie hat zwar gute Ansätze, aber schwierige Detailregelungen. Darüber hinaus verbinden sich mit dem Zinsanstieg und den ESG-Kriterien (Environmental Social Governance) zwei grundsätzlich richtige Impulse zu einer ebenfalls anspruchsvollen Aufgabe für die Unternehmen.  

Neues Jahr, neues Glück: was haben Sie sich als Vorsitzender des Fachverbands für 2023 vorgenommen? Welche Themen und Highlights stehen an?

Steffen Bersch: Als erstes freue ich mich auf die anstehende Vorstandssitzung, bei der ich die anderen Vorstände in Giebelstadt bei SSI Schäfer willkommen heißen darf. 

Des Weiteren konnte der Fachverband gemeinsam mit der VDMA-Startup-Machine in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstmals ein Startup-Event für das Thema Intralogistik initiieren. Die de:hub Journey „Innovation der Intralogistik“ findet am 23. und 24. Februar 2023 in Hamburg statt. Ende März stehen erneut die IFOY TEST DAYS und das TEST CAMP INTRALOGISTICS an. Der Fachverband präsentiert beim AGV Mesh-Up das bisher größte Setting, diesmal mit zwei Leitsteuerungen und so vielen Fahrzeugen wie noch nie.  

Inhaltlich wird es für die Branche weiterhin wichtig sein, Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Konnektivität und Automatisierung voranzutreiben. Dazu gehört unter anderem die Arbeit in der Forschungsgemeinschaft IFL, in der vorwettbewerblich für die Intralogistik geforscht wird. Und last but not least wird es weiter wichtig sein, dass der Fachverband die Unternehmen mit branchenrelevanten Informationen und Positionspapieren unterstützt sowie Netzwerkplattformen schafft, um gemeinsam die Zukunft der Intralogistik zu gestalten. 

Vielen Dank für das Gespräch!

Quelle: www.vdma.org

Pressemitteilung veröffentlicht am 30.01.2023 in News (In- und Ausland), Sonstiges.
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